Planetary Health Diet: dein klima-gesunder Teller
Was genau steckt hinter der Planetary Health Diet?
Vollwertige Ernährung vs. Planetary Health Diet
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ist hierzulande die erste Anlaufstelle bei allen Themen rund um Ernährung. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist, uns eine bedarfsgerechte, gesundheitsfördernde Ernährung näherzubringen. Die sogenannte Vollwerternährung ist laut DGE die Basis dafür. Wie wir diese praktisch umsetzen können, vermittel die DGE u. a. über die 10 Regeln für eine vollwertige Ernährung.
Laut eigenen Angaben stimmt die Planetary Health Diet weitestgehend mit diesen Empfehlungen überein. Und zwar sowohl was die Lebensmittelauswahl angeht, als auch hinsichtlich der Lebensmittelmengen. Bei beiden Ernährungsformen liegt der Fokus auf pflanzlichen Lebensmitteln. Wer mag, kann auch geringe Mengen tierische Lebensmittel zu sich nehmen. |
Dein Klima-gesunder Teller
Warum ich dir nicht empfehle, dich an die Gramm-Angaben zu halten:Du findest unten zwar Mengenangaben für die Lebensmittel. Diese habe ich der vollständigkeitshalber mit aufgenommen. Ich empfehle dir jedoch, dich nicht daran zu orientieren, sondern an dem „Tellermodell“. Denn:
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Dein nachhaltiger Teller im Detail
Gemüse und Obst
- Gemüse: 300 Gramm
- Obst: 200 Gramm
- Stärkehaltiges Gemüse (z. B. Kartoffeln): 50 Gramm
Vollkornprodukte
- Vollkorngetreide: 232 Gramm
Tipp: Vollkornprodukte enthalten im Gegensatz zu Weißmehlprodukte deutlich mehr Nährstoffe, insbesondere Mineralstoffe und Ballaststoffe. Sie sind gut für die Darmflora und halten lange satt.
Tierische Produkte
Die Planetary Health Diet empfiehlt folgende Mengen pro Tag:
- Milch- und Milchprodukte: 250 Gramm
- Geflügel: 29 Gramm
- Fisch: 28 Gramm
- Rotes Fleisch (Rind, Schwein): 14 Gramm (etwa ein kleines Steak pro Woche)
- Eier: 13 Gramm
Pflanzliche Eiweißquellen
Hülsenfrüchte, also Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Soja etc. liefern wertvolle Proteine. Gleichzeitig belastet der Anbau die Umwelt weniger stark als die Produktion tierischer Produkte.
Die Planetary Health Diet empfiehlt folgende Mengen pro Tag:
- Hülsenfrüchte: 75 Gramm
- Nüsse: 50 Gramm
Tipp: Auch Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und Sesam enthalten viel Eiweiß.
Zugesetzte Fette
Hier spielt neben der Menge auch die Art der Fette eine Rolle. Ganz grob lässt sich sagen: Ungesättigte Fette sind besser für die Gesundheit als gesättigte Fette.
Die Planetary Health Diet empfiehlt folgende Mengen pro Tag:
- Ungesättigte Fette (beispielsweise Oliven-, Lein-, Raps- und Walnussöl): 40 Gramm
- Gesättigte Fette (beispielsweise Kokosfett, aber auch Butter, Schmalz): 11,8 Gramm
Zucker (Süßungsmittel)
Neben Zucker aus Zuckerrüben zählen beispielsweise auch Honig und Agavendicksaft zu den Süßungsmitteln. Oft essen wir Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln.
Die Planetary Health Diet empfiehlt folgende Mengen pro Tag:
- Zucker (und alle anderen Süßungsmittel): 31 Gramm
Schon gewusst? Ein Würzelzucker hat drei Gramm. Mit rund zehn Würfelzucker deckst du also bereits deine maximale Tagesempfehlung für Zucker.
Fazit
Sowohl aus Sicht der Nachhaltigkeit als auch aus gesundheitlichen Aspekten ist es sinnvoll, weniger tierische Produkte und dafür mehr pflanzliche Lebensmittel zu essen. Insbesondere in Europa und im Nordamerikanischem Raum ist der Fleischverzehr sehr hoch.
Hierzulande essen wir durchschnittlich 57,3 Kilogramm Fleisch pro Jahr [2]. Das sind mehr als ein Kilogramm Fleisch pro Woche (bei 52 Wochen). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jedoch nur maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche []. In den USA sind es sogar knapp 100 Kilogramm pro Jahr [3].
Ich finde daher, dass die Planetary Health Diet im Kern ein guter Ansatz ist, uns unserem Essverhalten zum einen bewusster zu werden und zum anderen unsere alltägliche Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Das gilt besondere dann, wenn wir uns nicht strikt an die Mengenangaben der Planetary Health Diet halten, sondern an der Telleraufteilung und generell dem Grundsatz „Weniger tierische Produkte, mehr pflanzliche Lebensmittel“ orientieren.
Tipp: Du bist auf der Suche nach alltagstauglichen, veganen und vegetarischen Rezepten? Dann wirf doch mal einen Blick in meine Rezeptsammlung!
Quellen:
[1] EAT- Lancet Commission, Food Planet Health, abgerufen von: https://eatforum.org/content/uploads/2019/01/EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf
[2] Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, 57,3 Kilogramm Fleisch pro Person: Verzehr sinkt weiter, abgerufen von: https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/210322_Fleisch.html
[3] Heinrich Böll Stiftung, Fleischatlas 2021, abgerufen von: https://www.boell.de/de/2021/01/06/fleischkonsum-weltweit-alltagsessen-und-luxusgut
Grafiken:
Kea Blum