Dass Mineralöl in Lebensmitteln enthalten ist, habe ich schon öfter gehört. Aber mich näher damit beschäftigt, habe ich nie. Das änderte sich, als ich die März-Ausgabe der ÖKO-TEST in die Hände bekam (Hinweis: unbezahlte Werbung). Im Test: Fertig-Veggie-Hack. Fast alle getesteten Produkte enthalten Mineralölbestandteile. Da ich auch hin und wieder zu Veggie-Hack greife, wollte ich mehr darüber wissen. Warum ist das Zeug überhaupt in unserem Essen? Und wirkt es sich negativ auf die  Gesundheit aus? Ich zeige dir, was meine Recherche dazu ergab. Zudem stelle dir die drei Gewinner und Verlierer des Tests vor.

Ich habe meine Rechercheergebnisse für dich in einem „FAQ Mineralöl“ zusammengefasst. Weiter unten findest du dann die Top 3 und Flop 3 der Veggie-Hack-Produkte – und ein Goodie für dich!

 

In welcher Form ist Mineralöl in Lebensmitteln?

Alle Mineralöle bestehen aus Kohlenwasserstoffen. Diese unterscheiden sich je nach Art des Mineralöls. Im Lebensmittelbereich spielen besonders die sogenannten MOSH und MOAH eine Rolle.

  • MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons): gesättigte Kohlenstoffe
  • MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons): überwiegend aromatische Kohlenwasserstoffe [1] [2]

 

Wie gelangt Mineralöl in Lebensmittel?

Es gibt verschiedene Wege, wie unsere Lebensmittel mit Mineralölen verunreinigt werden:

  • Farben mit Mineralöl: Diese kommen manchmal zum Einsatz, um Lebensmittelverpackungen aus Papier und Karton zu bedrucken. Das ist insbesondere bei Recyclingpapier oft der Fall. Mineralölbestandteile in Müsli, Mehl, Reis, Kakao und daraus herstellten Backwaren stammen meist von bedrucktem Papier.

  • Schmierstoffe: Diese kommen u. a. bei Ernte- oder Produktionsmaschinen zum Einsatz. Mineralöle können so zum Beispiel auf Getreide übergehen. Aber auch in Fleisch- und Wurstwaren können sie auf diesem Weg gelangen.

  • Kontaminierte Rohware/Verpackungen: Manchmal ist auch nicht das eigentliche Lebensmittel mit Mineralöl verunreinigt, sondern beispielsweise die Wursthülle oder enthaltene Gewürze.

  • Transportverpackungen: Mineralöle finden sich auch teilweise in Jutesäcken, in denen beispielsweise Kaffeebohnen transportiert werden. Sie können mit Mineralölen imprägniert sein. [3]

  • Auch Speiseöle, etwa Kokosöl, können durch den Produktionsprozess mit MOSH/MOAH verunreinigt sein. Kokosöl wiederum kommt oft bei Veggie-Hack zum Einsatz. [4]

In welchen Lebensmitteln finden sich besonders oft Mineralöl?

Mineralöl-Bestandteile sind in fast allen Lebensmitteln zu finden. Besonders oft jedoch in trockenen Lebensmitteln, die eine große Oberfläche haben. Dazu zählen Reis, Frühstückscerealien, Mehl, Semmelbrösel oder auch Gries. Gleiches gilt für fettreiche Lebensmittel wie Butter, Nüsse und Schoki sowie Speiseöle. [2]

 

Wie wirken sich Mineralöle im Essen auf die Gesundheit aus?

Es ist nachgewiesen, dass sich MOSH im menschlichen Körper anreichern. Etwa in Leber, Milz, dem Fettgewebe und auch in den Lypmphknoten. Was aber noch nicht bekannt ist, ab welcher „Dosis“ das Mineralöl einen negativen gesundheitlichen Effekt auf unseren Körper haben kann. [3]

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führten MOSH bei einem bestimmten Rattenstamm zu Entzündungen in der Leber. Was das genau für den Menschen bedeutet, ist aber noch nicht klar.

Auch MOAH nehmen unser Körper leicht auf. Sie reichern sich aber laut aktuellem Wissensstand nicht im Körper an, können aber krebserregende Stoffe enthalten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft MOAH daher als „grundsätzlich bedenklich“ ein. [2]

Wie hoch der Gehalt an Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln sein darf, ist aktuell noch nicht gesetzlich geregelt.

Veggie-Hack im Test

Natürlich möchte ich euch nicht vorenthalten, wie das Testergebnis von ÖKO TEST ausgefallen ist. Es wurden 20 fertig gewürzte Veggie-Hacks getestet.

Kurz gesagt:

In fast allen Veggie-Hack-Varianten ist Mineralöl enthalten. In vielen Produkten zudem viel Salz und viel Fett.

In puncto Geschmack wiederum schneiden alle bis auf zwei Ersatzprodukte gut ab. Alle Veggie-Hacks sind laut ÖKO TEST wertvolle pflanzliche Eiweißquelle und tragen diesbezüglich zu einer gesunden Ernährung bei.

 

Die Top 3-Gewinner:

  • Like Meat Like Hack aus Soja, vegan – 3,32 Euro pro 200 Gramm
  • Lord of Tofu – Tofu Hack, vegan – 3,01 Euro pro 200 Gramm
  • Real Quality Bio-Tofu-Hack, vegan – 2,21 Euro pro 200 Gramm

Die Top 3-Verlierer:

  • Mein Veggie Tag The Wonder Hack, vegan von Aldi Nord/Süd – 2,15 Euro pro 200 Gramm
  • Viana ½ Pfund Veggie Hack Spicy von Tofutown, vegan – 2,95 Euro pro 200 Gramm
  • In den Spuren der Natur Vegi Gehacktes, vegan von Für Sie das Beste – 3,88 Euro pro 200 Gramm [4]

(STAND: 21. März 2021)

 

Mein Fazit:

Das Testergebnis hat mich schon ein wenig nachdenklich gestimmt. Soll ich lieber ganz auf die Ersatzprodukte verzichten? Nein. Denn ich greife zwar zu den Produkten, aber eher selten. Und so werde ich es auch zukünftig handhaben. Veggie-Hack ja, aber nicht jede Woche.

Veggie-Hack kannst du übrigens ganz einfach selbst machen! Und das ganz ohne Soja und Co. Das Rezept folgt ganz bald!

Tipps, um Mineralöl-Belastung Bei Lebensmitteln zu reduzieren

Quellen:

[1]  Bundesinstitut für Risikobewertung (2020). Fragen und Antworten zu Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln. Abgerufen von: https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_mineraloelbestandteilen_in_lebensmitteln-132213.html

[2] EFSA (2012). EFSA Panel on Contaminants in the Food Chain (CONTAM); Scientific Opinion on Mineral Oil Hydrocarbons in Food. Abgerufen von: https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2704

 [3] Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (2019). Mineralöle. Abgerufen von: https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/kontaminanten/mineraloel/index.htm#was

[4] ÖKO-TEST, Magazin 3-2021

Bildquelle:
unsplash.com/@Bevan Kay
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